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Informationssammlung zu systemischen Mastzellaktivierungserkrankungen (Mastozytose, Mastzellaktivierungssyndrom MCAS), für Betroffene und Fachpersonen
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Häufigkeit (Prävalenz) von MCAD

Symbolbild: Statistik-Diagramme


Seitenübersicht:

  • Zusammenfassung
  • Allgemeine Überle­gun­gen zur Häu­fig­keit
    • Unklare Diagnose, hohe Dun­kel­ziffer
    • Unterschiedliche Schwe­re­gra­de
    • Äussere Faktoren (um­welt­be­ding­te Mast­zell­aktivie­rung)
    • Manche sind nur vorü­berge­hend betrof­fen
  • Literaturangaben zur Häufigkeit von Mast­zell­er­kran­kun­gen

Zusammenfassung:

Aktuell schätzt man, dass bis zu 17 % der Bevölkerung betroffen sind. Der geringe Bekanntheitsgrad der MCAD und das Fehlen einer eindeutigen Diagnosemöglichkeit verunmöglichen jedoch die Angabe einer genauen Zahl. Überhaupt ist es schwierig, eine Grenze zwischen betroffen und nicht betroffen zu ziehen. Erstens gibt es ganz unterschiedliche Schweregrade, und zweitens lassen sich auch die Mastzellen jedes Gesunden aktivieren, wenn der auslösende Reiz stark genug ist.


Allgemeine Überle­gun­gen zur Häu­fig­keit

Zur Verbreitung der Mastzellaktivierungserkrankungen (MCAD) in der Bevölkerung werden verschiedene Zahlen herumgeboten. Doch bevor wir irgendwelchen Zahlen glauben, müssen wir uns die Frage stellen, ob sich die Menschen überhaupt klar genug in "Betroffene" und "Nichtbetroffene" unterteilen lassen. Die Schwierigkeiten:

Unklare Diagnosekriterien, hohe Dunkelziffer vermutet

Bei den meisten Formen von Mastzellaktivierung (MCA) ist die körperliche Ursache noch nicht genau geklärt. Eindeutige Diagnose­kriterien und aussagekräftige Diagnose­methoden fehlen noch. Der Bekanntheitsgrad der Erkrankung ist in der Bevölkerung und auch bei den Ärzten noch sehr gering. Sollte doch schon mal jemand von Mastozytose gehört haben, dann denkt er dabei an eine sehr seltene Hauterkrankung, wie dies früher noch gelehrt wurde, und würde die viel häufigeren Formen von MCA übersehen. Deshalb lässt sich die Häufigkeit derzeit noch kaum erfassen und es gibt wohl eine riesige Dunkelziffer von noch unerkannten Fällen.

Unterschiedliche Schwere­grade

Bei Mastzellaktivierungserkrankungen gibt es verschiedene Schweregrade von nur gelegentlich ganz leicht betroffenen, die nicht viel davon merken, bis zu sehr schwer betroffenen (Arbeitsunfähigkeit oder sogar Pflegebedürftigkeit). Der Übergang zwischen "betroffen" und "nicht betroffen" ist fliessend.

Äussere Faktoren (umwelt­bedingte Mastzell­aktivie­rung)

Der Grad der Betroffenheit ist auch von den momentan herrschenden Umwelt­faktoren bzw. zivilisatorischen "Errungenschaften" (Ernährungs­gewohn­heiten, Stress, Medikamente, Umwelt­schad­stoffe etc.) abhängig. Grundsätzlich sind die Mastzellen jedes Menschen aktivierbar, wenn der Reiz stark genug ist (z.B. Tränengas). Das ist bloss eine Frage der Dosis. Ein "Gesunder" spürt das aber nur bei seltenen Extrem­kombinatio­nen (z.B. viel Alkohol, mastzell­aktivierende Nahrungs­mittel und vielleicht noch ein Medikament dazu).

Manche sind nur vorüber­gehend betroffen

Nur wenige sind seit Geburt betroffen. Einige erkranken irgendwann im Laufe des Lebens an dieser meist erworbenen Krankheit, bei anderen Formen ist man sogar nur vorübergehend betroffen, z.B. während Infekten, während Medikamenten- oder Alkohol­missbrauch, bei Drogenkonsum, bei Aufnahme von Umweltgiften, bei bestimmten Wetterlagen, in Abhängigkeit des Menstruations­zyklus etc. Auch episodische Verläufe ohne erkennbare äussere Auslöser werden beobachtet.


Wo soll man folglich die Grenze ziehen zwischen dem betroffenen und dem nicht betroffenen Teil der Bevölkerung?

Hier dennoch beispielhaft einige Quellen mit Angaben zur Prävalenz:

Literaturangaben zur Häufig­keit von Mast­zell­aktivie­rungs­er­kran­kun­gen

  • "Bis vor kurzem war es weitverbreitete Ansicht, dass die MCAD zu den seltenen Erkrankungen gehört. Dies trifft allerdings nur für zwei Unterklassen zu: für die systemische Mastozytose und die Mastzellleukämie, deren Prävalenzen mit 1:364 000 bzw. noch mindestens 2 Größenordnungen geringer berechnet wurden [Haenisch et al. 2012]. Dagegen betrug die Prävalenz der MCAD in der deutschen Bevölkerung in einer aktuellen ersten Studie bis zu 17 % [Molderings et al. 2013]. Diese hohe Prävalenz muss in weiteren großen epidemiologischen Untersuchungen noch bestätigt werden. Überraschend ist diese hohe Prävalenz jedoch nicht, denn sie ist vermutlich Ausdruck des häufigen Auftretens des Mastzellaktivierungssyndroms, das ursächlich verschiedenen häufig auftretenden klinischen Erkrankungsbildern wie bestimmten Formen der Fibromyalgie [...] und Untergruppen des Reizdarmsyndroms [...] zugrunde liegen kann." [Molderings et al. 2014]
  • "Increasing estimates of prevalence: 1 - 17% of the general first-world population?" [Afrin 2014]
  • Von systemischer Mastozytose (SM) ist mindestens einer von 364'000 Europäern betroffen. Mastzell­leukämie (MCL) ist um zwei Grössen­ordnungen seltener als SM. Das Mastzell­aktivierungs­syndrom (MCAS) ist hingegen häufig (im einstelligen Prozent­bereich, d.h. 1-10%):
    "Few data are available concerning the prevalence of systemic MCAD. SM and MCL are rare disorders. For SM, data from the French masto­cytosis network AFIRMM, the Spanish mastocytosis network REMA, the Italian Mastocytosis Registry, and the German Competence Network on Mastocytosis (own unpublished results; personal communi­cations),suggest a prevalence of at least 1 in 364,000 in Europeans. However, given that these data represent only a proportion of all cases, the true prevalence will be higher. Data from a clinical population suggest that the prevalence of MCL is two orders of magnitude lower than that of SM. In contrast, MCAS seems to be a more common disorder. Evidence has been presented that MCAS may be an underlying cause of various clinical presentations, e.g. in subsets of patients with fibromyalgia and irritable bowel syndrome. Hence, the prevalence of MCAS is likely to lie within the single-digit percentage range." [Haenisch et al. 2012]
  • "[...] we can assume an average frequency for histamine-induced intolerance symptoms within the general population of 5 – 8%, whereby not all of those affected seek doctor’s advice." [Raithel 2012]

Hier noch ein paar Zahlen zu Unver­träglich­keiten allge­mein:

"Nahrungsmittelunverträglichkeiten beeinträchtigen mehr als 20 % der Bevölkerung der Industrie­länder. Der Haupt­anteil der nicht immuno­logisch bedingten Formen macht 15 bis 20 % aller Nahrungs­mittel­unverträg­lich­keiten aus. Diese Gruppe reicht von den pseudo­allergi­schen Reaktionen über die Enzymo­pathien bis zu chronischen Infektionen und psycho­somatischen Reaktionen, die mit Unver­träglich­keits­reaktionen assoziiert werden. Die Prävalenz der Nahrungs­mittelallergie, der immuno­logisch bedingten Unver­träglich­keits­reaktion, beträgt nur 2 bis 5 %." [Zopf 2009]


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Quellenangaben

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Afrin 2014Lawrence B. Afrin: "The Bulk of the Iceberg revealed: Mast Cell Activation Syndrome". Gastvortrag vom 6. August 2014 an der University of Cape Town, Südafrika, ca. ab Minute 0:28:00 des Videos.
http://meeting.uct.ac.za/­p4j213xndbs/­?launcher=­false&fcsContent=­true&pbMode­=normal
HZurück zur vorherigen Stelle
Haenisch et al. 2012Haenisch B, Nöthen MM, Molderings GJ.: "Systemic mast cell activation disease: the role of molecular genetic alterations in patho­genesis, heritability, and diagnostics." Immunology. 2012 Sep 7. doi: 10.1111/j.1365-2567.2012.03627.x.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/­22957768
(Man unterscheidet drei Varianten von MCAD: SM, MCA und MCL. Von SM ist mindestens 1 von 364'000 Europäern betroffen. MCL ist um zwei Grössen­ordnungen seltener als SM. MCAS ist hingegen häufig (im einstelligen Prozent­bereich). Mutationen, die sich in Mastzellen aktivierend auswirken, können sich in anderen KIT-exprimie­renden Zelltypen hemmend auswirken. Das könnte erklären, warum einzelne Patienten eher Verstopfung als Durchfall haben.)
MZurück zur vorherigen Stelle
Molderings et al. 2014Molderings GJ, Homann J, Brettner S, Raithel M, Frieling T: "Systemische Mastzell­aktivierungs­erkrankung: Ein praxisorientierter Leitfaden zu Diagnostik und Therapie" [Mast cell activation disease: a concise practical guide for diagnostic workup and therapeutic options]. Dtsch Med Wochenschr. 2014 Jul;139(30):1523-34; quiz 1535-8. doi: 10.1055/s-0034-1370055. Epub 2014 May 6.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24801454
Molderings et al. 2013Molderings GJ, Haenisch B, Bogdanow M, Fimmers R, Nöthen MM.: "Familial occurrence of systemic mast cell activation disease." PLoS One. 2013 Sep 30;8(9):e76241. doi: 10.1371/journal.pone.0076241. eCollection 2013.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24098785
Frei zugänglicher Artikel ("The prevalence of MCAD suspected by symptom self-report in first-degree relatives of patients with MCAD amounted to approximately 46%, compared to prevalence in the general German population of about 17% (p<0.0001). [...] The immuno­histo­chemically different subtypes of MCAD (i.e. mast cell activation syndrome and systemic mastocytosis) should be more accurately regarded as varying presentations of a common generic root process of mast cell dysfunction, than as distinct diseases.")
RZurück zur vorherigen Stelle
Raithel 2012Interview mit Prof. Dr. med. Martin Raithel, Universitätsklinik Erlangen: "Exclusive: 10 questions answered about Histamine Intolerance". Erschienen auf der Website Histamine Intolerance Awareness by Genny Masterman. November 2012.
http://www.histamineintolerance.org.uk/­exclusive-10-questions-answered-about-histamine-intolerance
ZZurück zur vorherigen Stelle
Zopf et al. 2009Zopf, Yurdagül; Baenkler, Hanns-Wolf; Silbermann, Andrea; Hahn, Eckhart G.;Raithel, Martin: "Differenzialdiagnose von Nahrungsmittel­unverträglichkeiten / The Differential Diagnosis of Food Intolerance". Dtsch Arztebl Int 2009; 106(21): 359-69






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